Instrumente für ein demokratisches Sprachenlernen
Instrumente für ein demokratisches Sprachenlernen
Die Teilhabe, also eine „aktive Teilnahme von Menschen am politischen, kulturellen und sozialen Leben“ (Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, 2018), geht mit einem demokratischen Umgang mit der Sprache und ihrer Reglementierung einher. Wie geht das aber? Kommt man überhaupt an objektive und zuverlässige Informationen über die Sprache heran, oder bleibt man der Willkür selbsternannter Normierer und einseitiger Sprachberater(portale) ausgeliefert, die sich bei einer Google-Suche oben vordrängen? Kann man auch eventuell die Zielsprache Deutsch mit der eigenen (Ausgangssprache) vergleichen, um Parallelen und/oder Unterschiede zu erkennen?
Neben den aufgeworfenen Fragen geht es im Vortrag darum, Möglichkeiten aufzuzeigen, welche Bandbreite sich den Deutschlehrer*innen und Deutschlernenden öffnet, wenn sie gezielt nach verschiedenen sprachlichen Phänomenen suchen, wenn sie Angaben in Lehrwerken oder Wörterbüchern überprüfen und erweitern wollen, wenn sie recherchieren, ob Formulierungen, die ihnen bekannt vorkommen, auch wirklich häufig verwendet werden, oder z.B. eine regionale Variante oder ein Soziolekt sind. Für eine solche Arbeit mit dem sprachlichen Usus gibt es relativ zuverlässige Instrumente – die Sprachkorpora und korpusähnliche Instrumente, die authentische, aktuelle und dadurch auch von den Reglementierer*innen unabhängige Sprachdaten erfassen. Der Umgang mit diesen Instrumenten und die Deutung der in ihnen beinhalteten Daten ist nicht immer einfach.
Im Vortrag wird gezeigt, wie sich diese Instrumente für den Deutschunterricht eignen und was sie zum autonomen Lernen beisteuern können.
Plenarvortrag: Dienstag, 16. August 2022, 9 Uhr
Ort: Juridicum der Universität Wien (JUR), Hörsaal U22 und Online