Kulturelle Brillen unter die Lupe nehmen
Was bedeutet die Reflexion von Transkulturalität für den DaF/DaZ-Unterricht?
Kulturelle Brillen unter die Lupe nehmen
Was bedeutet die Reflexion von Transkulturalität für den DaF/DaZ-Unterricht?
Es scheint ein Gemeinplatz, dass Sprache und Kultur eng zusammenhängen. Dass wir auf kulturelles Wissen zurückgreifen, um Anspielungen zu verstehen und kommunikatives Handeln einzuordnen. Dass wir uns mit „kulturellen Brillen“ auseinandersetzen, mit Sichtweisen auf die Welt, wenn wir eine Sprache lernen. Aber – was meinen wir eigentlich, wenn wir von „Kultur“ sprechen? Und – wen meinen wir damit? Unsere konzeptuellen Vorstellungen davon, was Kultur ist und wer diese Kultur trägt, bestimmen unsere Wahrnehmung von „kulturellen Brillen“ – und werden damit selbst zu „kulturellen Brillen“.
In meinem Vortrag möchte ich mir mit Ihnen gemeinsam diese „Brillen“ ansehen und die doppelten Brechungen analysieren, die sich ergeben, wenn solche Konzepte genauer unter die Lupe genommen werden.
Dabei stehen die folgenden Fragen im Zentrum: Was für Kollektive stellen wir uns als Kulturträger*innen vor? Mit welchen Strategien können wir Stereotype, Ethnisierungen, Homogenisierungen und Othering vermeiden? Wie können wir die dynamische transkulturelle Vernetzung der Welt erfassen, verstehen und beschreibbar machen? Und wie hilft uns dabei die Idee der Transkulturalität?
Insbesondere möchte ich mit Ihnen darüber reflektieren, welche Konsequenzen sich aus unterschiedlichen Antworten auf diese Fragen für unseren DaF/DaZ-Unterricht ergeben (können). Für einen Unterricht, in dem wir Texte und Kommunikationssituationen in ihrem kulturellen Kontext behandeln und uns mit pragmatischen Dimensionen von Sprache und mit „Üblichkeiten“ in verschiedenen Kontexten auseinandersetzen. Im Bewusstsein dessen, dass „kulturelle Brillen“ nicht nur „in der Kultur selbst“ liegen – sondern ebenso in unserer Vorstellung davon, was Kultur ist, nach welchen Mustern sie funktioniert und wie sie unseren Alltag beeinflusst.
Plenarvortrag: Freitag, 19. August 2022, 9 Uhr
Ort: Juridicum der Universität Wien (JUR), Hörsaal 18 und Online