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Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit
Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit
Am Beispiel der Technischen Universität Darmstadt möchte ich in meinem Vortrag zeigen, wie sich das Konzept der funktionalen Mehrsprachigkeit auf das tägliche Miteinander (wie es in vielen Ländern Gang und Gäbe ist) in Schule und Alltag übertragen lässt. Die Technische Universität Darmstadt implementiert dieses Konzept im Rahmen ihrer Internationalisierungs- und ihrer Diversitätsstrategie, um die Heterogenität der Universität auch sprachlich abzubilden und die sprachlichen Ressourcen nicht nur wahrzunehmen, anzuerkennen und wertzuschätzen, sondern sie auch als demokratische Grundlage für Gleichberechtigung und Partizipation zu nutzen.
Für den schulischen Bereich wurden bereits verschiedene Ausprägungen des Gesamtsprachencurriculums, wie es als PlurCur® am Europäischen Fremdsprachenzentrum in Graz erstmals pilotiert wurde, entwickelt und im Rahmen von Studien an Projektschulen getestet. Der nächste Schritt wird nun die Zusammenführung der beiden Konzepte Gesamtsprachencurriculum und funktionale Mehrsprachigkeit sein, um sie auf ihre Alltagstauglichkeit im täglichen gesellschaftlichen Miteinander zu überprüfen. Dabei sind Sprachmitteln, Translanguaging, Codeswitching, Codemeshing, Codemixing und andere Sprachenwechselmechanismen taugliche Instrumente.
Die bisherigen Curricula und vor allem Prüfungs-, Bewertungs- und Benotungssysteme sind allerdings auf solche Sprachenwechsel nicht eingestellt und dafür auch nicht vorgesehen. Hier ist zu überlegen, ob es hier Alternativen gibt und wie diese aussehen könnten, damit sich alltägliche gesellschaftliche, schulische und universitäre Mehrsprachigkeit treffen und miteinander verbinden können.
Plenarvortrag: Dienstag, 16. August 2022, 9 Uhr
Ort: Universität Wien Hauptgebäude (HG), Hörsaal 07