Von der sprachdiagnostischen Beobachtung zur Unterrichtsgestaltung – das Konzept der kollegialen diagnosebasierten Sprachbildungsplanung
Von der sprachdiagnostischen Beobachtung zur Unterrichtsgestaltung – das Konzept der kollegialen diagnosebasierten Sprachbildungsplanung
Mit dem Beobachtungsverfahren „Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache“ steht Lehrkräften im Freistaat Sachsen seit mehr als zehn Jahren ein diagnostisches Verfahren zur Feststellung von Kompetenzen im Deutschen als Zweitsprache zur Verfügung. Es wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Erziehungswissenschaftler*innen, Linguist*innen, Bildungspraktiker*innen und der Bildungsadministration entwickelt, um sowohl wissenschaftlichen, bildungspolitischen als auch schulpraktischen Anforderungen gerecht zu werden. Im Rahmen von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen rund um das Verfahren stellte sich wiederholend die Frage, wie ein sprachbewusster Unterricht auf Grundlage diagnostischer Ergebnisse konkret geplant werden kann – eine Frage, die bislang auch wissenschaftlich wenig bearbeitet wurde. In Reaktion auf das festgestellte Desiderat wurde im Jahr 2017 am Sächsischen Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) die Arbeitsgruppe „Praxishilfe Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache“ gegründet, in der Vertreterinnen (sic) aus Bildungspraxis, -administration und Wissenschaft gemeinsam eine Handreichung erarbeiten, die Lehrkräften aller Bildungsetappen und Schulformen aufzeigen soll, wie Sprachdiagnostik und sprachbewusste Didaktik zu einer diagnosegestützten sprachlichen Bildung verwoben werden können.
Ausgehend von einer Vorstellung und einer verfahrenstheoretischen Verortung der „Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache“ sowie theoretischen und empirischen Grundlagen der sprachlichen Bildung in mehrsprachigen Migrationsgesellschaften möchte ich in meinem Beitrag das Konzept der kollegialen diagnosebasierten Sprachbildungsplanung sowie organisatorische und didaktische Strategien für die Umsetzung vorstellen, die in o.g. Arbeitsgruppe entwickelt wurde.
Plenarvortrag: Donnerstag, 18. August 2022, 9 Uhr
Ort: Universität Wien Hauptgebäude (HG), Hörsaal 02 und Online