Sprachenlernen in informellen Kontexten – Alternative Sprachlernorte
Sprachenlernen in informellen Kontexten – Alternative Sprachlernorte
Die Suche nach dem idealen Ort beschäftigt uns Menschen schon lange, auch nach dem idealen Ort des Lernens. Ist es die Suche nach einem ruhigen, anregenden, lebendigen, einsamen und gemeinsamen Ort? Wie Sie sehen, gestaltet sich diese Suche schwierig.
Wenn wir in der pädagogischen Literatur nach dem Stichwort Ort suchen, finden wir unter anderem das Wort: sicher. Was ist ein sicherer Ort für das Lernen? Ein Strand, sagte eine Lernende in einem Forschungsprojekt, und er muss bunt sein.
Und noch eine Frage: Wie erreichen wir Menschen, die Angst davor haben, einen Kurs zu besuchen, weil sie denken nicht so gut wie andere lernen zu können, die negative Schulerfahrungen gemacht haben oder sich ganz einfach genieren – Menschen, an denen herkömmliche Lernformate scheitern.
Sollen wir also das Klassenzimmer verlassen, um entspannt zum Beispiel in einem Park Deutsch zu lernen, oder in einer Bibliothek, oder ……. am Strand?
Was sind die Alternativen? Was ist alternativ?
Andere Räume genügen nicht, sie müssen mit anderen Konzepten des Lernens und Lehrens gefüllt werden.
Eine theoretische Basis für so genannte alternative Lernorte findet sich unter anderem in der kritischen Pädagogik und impliziert mehr als nur einen anderen Raum. Sie beinhalten eine Befreiung von (reglementierenden) Lehrplänen oder Curricula, sie bedeuten Offenheit, also auf die Anliegen der Lernenden eingehen und eine Orientierung am dialogischen Prinzip von Bildung (Freire).
Anhand der konkreten Beispiele von „Deutsch im Park“ – eines aufsuchenden Angebots in Wien – und von Lernkaffees werden die theoretischen Überlegungen und praktischen Erfahrungen vorgestellt und kritisch reflektiert.
Plenarvortrag: Fraitag, 19. August 2022, 9 Uhr
Ort: Universität Wien Hauptgebäude (HG), Hörsaal 03 und Online