Podium: Gesellschaftliche Teilhabe ohne Deutsch? Möglichkeiten und Grenzen
Podium: Gesellschaftliche Teilhabe ohne Deutsch? Möglichkeiten und Grenzen
Podiumsleitung:
Vera Ahamer
Expert*innen:
Sebnem Bahadir
Nurten Yilmaz
In der medialen Berichterstattung tauchen im Kontext Migration mit Regelmäßigkeit Schlagzeilen über „Integrationsverweigerer“ oder „Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen“ auf. Im politischen Diskurs wird im selben Zusammenhang seit Jahren mit zunehmender Intensität die Metapher von „Deutsch als Schlüssel zur Integration“ bemüht. Für die eingewanderten Menschen bedeutet dies in der Realität die Verpflichtung, innerhalb eines festgelegten Zeitraums Prüfungen über ihre Deutschkenntnisse erfolgreich zu bestehen. Mehr noch: Im Gegensatz zu anderen Einwanderungsländern mit ähnlichen gesetzlichen Vorgaben verlangt Österreich als spezifisches Austriacum auch einen Nachweis über Kenntnisse „österreichischer Werte“. Wird die so genannte „Integrationsprüfung“ nicht bestanden, so ist dies mit entsprechenden Sanktionen verbunden.
Auf diesem Podium wollen wir der Frage nachgehen, inwieweit Deutschkenntnisse überhaupt für die „Integration“ notwendig sind oder ob es Bereiche gibt, in denen Deutsch nur ein untergeordneter Stellenwert zukommt und eher andere Faktoren zum Tragen kommen. Ist also Integration (je nachdem, was überhaupt darunter verstanden wird) auch möglich, wenn Menschen nicht Deutsch sprechen, oder gibt es diesbezüglich Grenzen?
Oder anders gefragt: Ist Deutschlernen nicht vielmehr ein Ergebnis erfolgreicher Integration?
Wird die im Gesetz verankerte „Integration“ überhaupt der komplexen Praxis sprachlichen Handelns gerecht? Was bedeutet es letzten Endes, eine Sprache zu „beherrschen“ – und aus wessen Perspektive?
Podium: Donnerstag, 18. August 2022, 16.30-18.00 Uhr
Ort: Universität Wien Hauptgebäude (HG), Hörsaal 41